• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Bibel - die Kunst ihrer Übersetzung

Werbung:
Bleib bei der Bibel, wird sonst zu schwierig. ;)

“Sprüche Salomos“ haben Forscher neun verschiedene Autoren erkannt.
Überschichtungen und Dichtungen wie eh und je.

Mir ging es mehr darum, Prinzipien von Schriftreligionen aufzuzeigen, die mehr oder weniger alle gemeinsam haben.
Von den 13 Paulusbriefen gelten auch nur 7 als authentisch, das lies sich seit ca. 1800 mit der historisch-kritischen Textanalyse zeigen.

Das hat aber seitdem klerikale Autoren selbst in der neueren Zeit nicht davon abgehalten, ihre Schäfchen mit Erklärungen bei der Stange halten, die diese Erkenntnisse zu umschiffen versuchen. Eine davon ist die sog. Sekretärshypothese: Paulus, als vielbeschäftigter Mann, beschäftigt eben einen Sekretär, der in seinem Namen Texte verfasst, die aber durch Paulus selbst autorisiert wurden. Und daher ergäben sich dann die inhaltlichen und stilistischen Unterschiede.

Die Leute schielen bei der Bibel immer auf die Übersetzung, aber das ist nur ein Teil der möglichen Missverständnisse.
Schrieb jemand z.B. um 1760 über ein "gemeines, niederträchtiges Frauenzimmer", dann war damit eine "unverheiratete Dame, die geselligen Umgang mit den niederen Volksschichten pflegte" (Walter Jens) gemeint. Heute wäre das eine Art Beschimpfung!
Wenn also, in rund 250 Jahren, in unserer eigenen Sprache, in unserer eigenen Kultur die Bedeutung einer Formulierung quasi in ihr Gegenteil verkehrt werden kann - wie ist dann mit Texten umzugehen aus einer anderen Sprache, einer anderen Kultur und mit einem Abstand von 2.000 Jahren und mehr?

Zumal es schwer ist, wirklich von einem "Original" zu sprechen. Was wir haben, das sind Kopien von Kopien von Kopien von Kopien. Die Kanonisierung der Bibel, welche Texte also in sie gehören und welche nicht, zog sich bis zum Jahr 400 hin und war bis zum 16. Jh. "an den Rändern porös". Bis heute bestehen diesbezüglich konfessionelle Unterschiede zwischen Katholiken, Orthodoxen und Protestanten.
Und die Apokryphen werden offiziell als nicht der Bibel zugehörig angesehen, so auch das Thomasevangelium. Allerdings kenne ich einen Bischof, der das für authentisch hält.
 
Mir ging es mehr darum, Prinzipien von Schriftreligionen aufzuzeigen, die mehr oder weniger alle gemeinsam haben.
Von den 13 Paulusbriefen gelten auch nur 7 als authentisch, das lies sich seit ca. 1800 mit der historisch-kritischen Textanalyse zeigen.

Das hat aber seitdem klerikale Autoren selbst in der neueren Zeit nicht davon abgehalten, ihre Schäfchen mit Erklärungen bei der Stange halten, die diese Erkenntnisse zu umschiffen versuchen. Eine davon ist die sog. Sekretärshypothese: Paulus, als vielbeschäftigter Mann, beschäftigt eben einen Sekretär, der in seinem Namen Texte verfasst, die aber durch Paulus selbst autorisiert wurden. Und daher ergäben sich dann die inhaltlichen und stilistischen Unterschiede.

Die Leute schielen bei der Bibel immer auf die Übersetzung, aber das ist nur ein Teil der möglichen Missverständnisse.
Schrieb jemand z.B. um 1760 über ein "gemeines, niederträchtiges Frauenzimmer", dann war damit eine "unverheiratete Dame, die geselligen Umgang mit den niederen Volksschichten pflegte" (Walter Jens) gemeint. Heute wäre das eine Art Beschimpfung!
Wenn also, in rund 250 Jahren, in unserer eigenen Sprache, in unserer eigenen Kultur die Bedeutung einer Formulierung quasi in ihr Gegenteil verkehrt werden kann - wie ist dann mit Texten umzugehen aus einer anderen Sprache, einer anderen Kultur und mit einem Abstand von 2.000 Jahren und mehr?

Zumal es schwer ist, wirklich von einem "Original" zu sprechen. Was wir haben, das sind Kopien von Kopien von Kopien von Kopien. Die Kanonisierung der Bibel, welche Texte also in sie gehören und welche nicht, zog sich bis zum Jahr 400 hin und war bis zum 16. Jh. "an den Rändern porös". Bis heute bestehen diesbezüglich konfessionelle Unterschiede zwischen Katholiken, Orthodoxen und Protestanten.
Und die Apokryphen werden offiziell als nicht der Bibel zugehörig angesehen, so auch das Thomasevangelium. Allerdings kenne ich einen Bischof, der das für authentisch hält.

Kenne mich nicht so aus mit der Bibel.
Verstehe diesen blinden Glauben nicht und diesen Hype darum.
Von Männern geschrieben, gegen die Frau und wie können Frauen im Hier und Jetzt noch solchen Bischöfen folgen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Kenne mich nicht so aus mit der Bibel.
Verstehe diesen blinden Glauben nicht und diesen Hype darum.
Von Männern geschrieben, gegen die Frau und wie können Frauen im Hier und Jetzt noch solchen Bischöfen folgen?

Natürlich nur unter der gottgewollten Führung ihres Ehemannes. :D

Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, zu meinen, man müsste den Inhalt des Buches, welches man liest auch glauben. Man wird nicht automatisch zum Kommunisten, weil man Karl Marx liest und nicht zum gläubigen Christen, indem man die Bibel liest.
Ich habe sie fast ganz gelesen (damals hatte ich viel Zeit ;)), ohne sonderlich gläubig zu sein.

Das AT ist eine ziemliche Räuberpistole, unlogisch, widersprüchlich - und teils brutal.
Aber es gibt auch faszinierende Texte darin, deren Weisheiten oder Poesie sperrig sind und sich nicht gleich erschließen. Und bei denen man sich fragt, warum sie überhaupt drin sind in der Bibel. Das Hohelied Salomon (erotisch) oder das Buch Kohelet (nihilistisch) etwa.
Interessant ist dann, wenn man an gläubige Zeitgenossen gerät und diese Schriften erwähnt.
Die tun dann so, als gäbe es die Texte nicht oder sie sie nicht kennen würden. Hohelied Salomon, Buch Kohelet? Das kenne ich nicht, wo soll das stehen? Es kann eben nicht sein, was nicht sein darf.
 
Wer von der Bibel Logik statt Windhauch erwartet wird enttäuscht werden.
Wer von der Logik eine 'spitzbiblische' Erkenntnis erwartet wird belohnt werden.
(Zitat von unbekannt)​
 
Werbung:
Interessant ist dann, wenn man an gläubige Zeitgenossen gerät und diese Schriften erwähnt.
Die tun dann so, als gäbe es die Texte nicht oder sie sie nicht kennen würden. Hohelied Salomon, Buch Kohelet? Das kenne ich nicht, wo soll das stehen? Es kann eben nicht sein, was nicht sein darf.
.....Das ist das "alte Lied" der Widersprüchlichkeit: diejenigen, die "den Inhalt der Bibel" kennen, sind in der Masse "nicht gläubig" und diejenigen, die "den Inhalt nicht kennen" glauben an das, was sie "nicht kennen"! Und ja, in der "Bibel zu lesen" hat auch für den "Nichtgläubigen" seinen Reiz!.....

meint plotin
 
Zurück
Oben