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Augustinus

Natürlich nicht... Ich lehne seine Fraunefeindlichkeit genau so gut ab... Aber was soll ich machen? Ich kann es nicht rückgängig machen... Aber sei gewisse, dass ich es heute genau so verurteile, wie Du...
 
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Augustinus wurde überigens als Albertus Magnus wiedergeboren... Ich finde das ein ganze wichtiges Detail, dass viel über die Person Augustinus und seine Stellung in der europäischen Geschichte verrät...
 
Augustinus wurde überigens als Albertus Magnus wiedergeboren... Ich finde das ein ganze wichtiges Detail, dass viel über die Person Augustinus und seine Stellung in der europäischen Geschichte verrät...

Mehrmals bin ich auf Augustinus gestossen beim lesen meiner Bücher.
Werde mich mal in Ruhe hier beschäftigen und dann meinen Senf dazu geben.
Von Wiedergeburt halte ich nichts, dass sind eher Machtphantasien!
Der Westen ist voll mit solchen Vorstellungen, deshalb kann ich dich verstehen, aber Freud solltest du dann auch lesen.
 
Augustinus wurde überigens als Albertus Magnus wiedergeboren... Ich finde das ein ganze wichtiges Detail, dass viel über die Person Augustinus und seine Stellung in der europäischen Geschichte verrät...

Mich verrät es eher, dass du dich verrannt hast.

Du hast sehr viel gelesen und sehr viele Bücher geschrieben.
Vielleicht wäre es sinnvoller gewesen zu warten, anstatt...?
Aber damit musst du klar kommen.

Nietzsche und Wiedergeburt wurde bis heute falsch verstanden, denke ich. ;)

Augustinus zu verstehen, da müsste ich ewig lesen.
Deshalb frage ich dich und würde mich auf eine ehrliche Antwort freuen.
Ich bin ja schon länger hier im Forum und beschäftige mich ebenso viel mit Philosophie.:)

Augustus These hat mich magisch angezogen, die da lautet:

Zeichen lehren nicht, Zeichen haben von sich aus...

Wie lautet diese ganze These und was hälst du davon?
 
Ich würde es auch begrüßen, wenn Joachim Stiller sich in Fragen der Sprache als Waffe einmal mehr mit Augustinus beschäftigen würde.

Augustinus
scheint ansatzweise schon erkannt zu haben, dass das Problem der Sprache vor allem auf seinem ureigenstem Verhältnisproblem zur Wahrheit beruht, welches sowohl ausdrucksbehaftet als auch eindrucksbehaftet in gemeinsamer Grenzwertigkeit doppelwirken darf, so meine persönliche Ergänzung dazu.

In diesem Sinne "die Zeichen der Zeit" deuten zu können, ohne dabei überheblich zu wirken, scheint mir schon ein großes Privileg sein zu dürfen.

Vielleicht schaffe ich das auch noch? :rolleyes:

Bernies Sage (Bernhard Layer)
 
Gerade wollte ichnoch einmal einen Thread zu Augustinus aufmachen, und stellte etwas überrascht fest, dass wir ja schon einen richtigen Thread zu Augustinus haben, mit ganz vielen Materialien... Das "muss" man doch einfach mal wiederbeleben... Nun gut... Ich trinke mal eben einen Kaffee, dann michen wir uns nacher mal ein bisschen unter die Leute und tauchen noch einmal ein in die frühchristliche Geschcihte... Das ist nämlich eine wirklich spannende Geschichte... Ich kann das eigentlich "immer", denn ich fühle mich in dem Teil der Geschciht mehr als gut aufgehoben... Das hat was... Echt jetzt... Also praktich die gnaze Zeit der Konsolidierung des Christenutm, der Christianisierung Europas und er Völkerwanderung... Auch Augustinus wirde ja 430 nach Christis ein Opers, als die Vandalne Hippo zerstörten und Augustinus sich weigerte, die Stadt zu verlasse und sich in Sicherheit zu bringen...Er wollte einfach bei seien Schäfchen bleiben, und lieber mit ihne sterben, aber sie im Stich zu lassen... Nur seien Mutter und seine Sohn schickte er vorher weg...
 
Knüpfen wir doch noch einmal an der bekannten Dokumentation zur Hypatia an, die ja wohl eine direkte Zeitgenossin von Augustinus war... Auch da hat Augusinus einen Kurzen Auftritt, aber eiegentlich nur als Randnotitzt, sozusagen nur der vollsändigkeit halber... Der die Hypatie und Augistinus, das sind zwei komplett andere Baustellen, und es gibt eigentlich "nichts" was die beiden wirklich verbindet, auch wenn sie sich ziemlich auf Augenhöhe begegnet wären, wenn sie sich denn tatsächlich begegnet wären... Hören wir und die Audio noch mal eben gemeinsam an:

 
Also eine eigenständige Schrift von Augustinus zur Philosophie der Zeit habe ich jetzt "nicht" gefunden... Bitte korregiert mich... Aber so viel ich weiß, hat Augustinus seine Philosophie systematisch ein seine berühmten Confessiones (Bekenntnisse) eingebaut... Das legt auch der Wiki-Artikel nahe, in denen Aussagen dazu aus den Confessionens ziterit werden... Überhaupt ist dieser Abschnitt zur Philosophie der Zeit bei Augusitnus im Wiki-Attikel serh gut aufgearbeitet, da muss man das Wiki wirklich mal loben... Da haben sich die Schreiber wirklich große Mühe gegeben...
 
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Es ist wirklich erstaunlich, was Augustinus zur Philosophie der Zeit sagt, denn genau so ist es doch tatsächlich... Und 'augustinus war keine Moderner Philosoph, sondern das ist 1600 Jahre her... Wirklich erstaunlich, in jeder Hinsicht... Also, ich selbst sehe es ganz genaus so, und ich habe ja auch zur Pzhilosophie von Raum und Zeit gearbeitet, und ich sage praktisch genau das Gleiche... Insofern ist meine Philosophie von Raum und Zeit, die eher Aphorismtisch geblieben ist, eigentlich nur eine Fußnote zu Augustinus... Denn tatäschlich gibt es kaum einen Aspekt, der von Augusinus "nciht" Angespochen und tatäschlich, und das auch ncoh in exakt richter Weise, geklärt worden wäre...

Zeitauffassung
„Was also ist die Zeit? Wenn niemand mich danach fragt, weiß ich’s, will ich’s aber einem Fragenden erklären, weiß ich’s nicht.“

Confessiones lib. 11; ebenso die folgenden Zitate
Augustinus spricht über drei Zeiten: Gegenwart des Vergangenen, Gegenwart des Gegenwärtigen und Gegenwart des Zukünftigen. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft als solche existieren nach Augustinus nicht:

„Wie kann man sagen, dass [die vergangenen und zukünftigen Zeiten] sind, da doch die vergangene schon nicht mehr und die zukünftige noch nicht ist? Die gegenwärtige aber, wenn sie immer gegenwärtig wäre und nicht in Vergangenheit überginge, wäre nicht mehr Zeit, sondern Ewigkeit.“

Vielmehr ist die Vergangenheit eine Erinnerung in der Gegenwart, und die Zukunft eine Erwartung in der Gegenwart, während die Gegenwart selbst, ein aus der Zukunft in die Vergangenheit an unserem Geiste vorüberziehender Moment ist. Wir messen die Zeit anhand eines

„Eindruck, den die vorübergehenden Dinge [in unserem Geiste] hervorbringen und der bleibt, wenn sie vorübergegangen sind, ihn, den gegenwärtigen, [messen wir], nicht was vorübergegangen ist und ihn hervorgebracht hat.“

Das augustinische Zeitverständnis enthält damit eine subjektive Komponente der Zeit, da wir die vergangene Zeit als Eindruck nur in unserem Geiste messen können, wir also in uns verschiedene erlebte Zeiträume miteinander vergleichen und dadurch immer zu subjektiven Aussagen gelangen müssen, so kam uns zum Beispiel jene Zeit länger vor, als eine andere. Zukünftige Dinge können wir nicht messen, da wir noch nichts über sie aussagen können, erst wenn sie an uns vorüberziehen und wir dadurch einen Eindruck gewonnen haben, können wir für uns entscheiden, ob jener Eindruck länger oder kürzer war.

Dennoch ist Augustinus kein reiner Zeitsubjektivist, da für ihn die Zeit immer noch untrennbar mit den Dingen und der Welt verbunden ist:

„Ginge nichts vorüber, gäbe es keine vergangene Zeit; käme nichts auf uns zu gäbe es keine zukünftige Zeit; wäre überhaupt nichts, gäbe es keine gegenwärtige Zeit.“

Auch ist für Augustinus Zeit real und keine reine Ichzeit, da Gott sie geschaffen hat. Augustinus Zeitbegriff ist also subjektimmanent, aber nicht rein subjektiv.

Trotzdem steht dieses Verständnis im starken Gegensatz zu der platonischen objektiven Zeitauffassung, in der die Zeit die Bewegung von Himmelskörpern ist, so ist zum Beispiel die Vollendung eines Tages die Bewegung von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Dagegen führt Augustinus an, dass

„wenn sich ein Körper bewegt, [wir mit der Zeit messen], wie lange er sich bewegt, und zwar vom Anfang bis zum Ende seiner Bewegung, […] denn ein Körper bewegt sich nur in der Zeit“

und stellt diese selbst nicht dar. Und auch wenn sich ein Körper nicht bewegt, sind wir doch in der Lage seinen Stillstand zu messen und etwas über die Dauer seines Stillstandes auszusagen, genau deshalb kann Bewegung nicht gleich Zeit sein.
 
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