• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Aristoteles Wunschpolis - Politie oder Aristokratie?

erratige

New Member
Registriert
14. November 2012
Beiträge
2
hey!

ich bin gerade dabei mein uni referat zu aristoles werk "politika" vorzubereiten und versteh nun eine sache nicht wirklich:

aristoles betrachtet ja in buch III und IV die politie als die beste verfassung. diese ist ja eine mischform aus demokratie und oligarchie und verbindet somit das oligarchische prinzip des vorrangs der vermögenden bei der besetzung der politischen ämter mit dem demokratischen prinzip, dass die mehrheit am politischen leben teilhaben soll. soweit so gut.

nun beschreibt aber aristoteles in den büchern VII und VIII seine vorstellung von der idealen polis, in nur diejenigen an der macht sind, die für die realisierung des höchsten gut, des glücklichen leben, die besten tugenden besitzen. dann müsste doch die ideale polis nach aristoteles doch eher einer aristokratie gleichen, im sinne einer herrschaft der besten/tugendhaftesten?! falls aristoteles dabei das fehlende mehrheitsprinzip problematisch betrachtet dann müsste seine ideale polis doch eher einer mischform aus aristokratie und demokratie entsprechen, oder liege ich da falsch? warum haben in der besten verfassung die vermögenden und nicht die besten/tugendhaftesten den vorrang bei der besetzung der politischen ämter?

ich konnte es mir nur so erklären, dass aristoteles die politie als die beste real existierende verfassung betrachtet, da dies die einzige ist, die den konflikt zwischen armen und reichen zu lösen vermag und so dem guten, glücklichen leben näher kommt. seine darstellung der wunschpolis stellt für mich jedoch eher eine mischung aus demokratie und aristokratie dar, da dort nur die jene, die ensprechenden tugenden besitzen, bürger sein dürfen und somit an der regierung teilhaben können. da er seine wunschpolis aber nicht als utopie sondern als zu realisierende möglichkeit betrachtet verstehe ich nicht, warum der arm-reich gegensatz nicht auch in der realität anders gelöst werden sollte als in der politie (dass die tugendhaften und nicht die vermögenden den vorrang zur besetzung der politischen ämter besitzen)? falls dieser gegensatz im sinne einer wunschpolis in der realität jedoch anders als in der politie gelöst werden könnte, wie würde dies nach aristoteles geschehen?

ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen!
 
Werbung:
AW: Aristoteles Wunschpolis - Politie oder Aristokratie?

bei POLYBIOS ist es so,
daß es drei gute und drei schlechte Gesellschaftsformen gibt

gut: Monarchie, Aristokratie, Demokratie
schlecht: Tyrannei, Oligarchie, Ochlokratie

http://de.wikipedia.org/wiki/Ochlokratie

Schon Platon unterschied zwischen einer guten und einer schlechten Demokratie, führte aber hier noch keine eigene Terminologie ein.
Aristoteles beschrieb später die Politie (gr. πολιτεία politeia ‚Verfassung‘) als die „gute“ und die Demokratie (gr. δῆμος dēmos, ‚Volk‘) als die „schlechte“ Ausprägung einer Staatsform, in der das Volk herrscht.
Polybios schließlich differenzierte terminologisch und bezeichnet mit Ochlokratie – Pöbelherrschaft – die negative Variante der Volksherrschaft, während der Begriff „Demokratie“ bei ihm positiv besetzt ist.
 
Werbung:
AW: Aristoteles Wunschpolis - Politie oder Aristokratie?

bei POLYBIOS ist es so,
daß es drei gute und drei schlechte Gesellschaftsformen gibt

gut: Monarchie, Aristokratie, Demokratie
schlecht: Tyrannei, Oligarchie, Ochlokratie

Und Demokratur und Demokratie im Geiste des GRUNDGESETZES waren damals noch nicht dran ....:lachen::lachen::lachen:
 
Zurück
Oben