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An ‚Siggi’

antje

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12. Februar 2005
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Monolog für einen bisexuellen Fremden

Als du mir die Tür zu dir öffnetest, sah ich die Wunden – innen und außen -, und die Trauer verwehrte mir die Anrede. Ich wollte dir sagen: all das ist, weil wir Kellerkinder sind. Dich zerstörte nach Verlassen des allerbesten Schutzes, was von oben kam, bei deinem ersten Atemzug. Mich Kind bestrafte, was von oben kam, mit der Erkenntnis über tiefste Angst, die ich sogleich duldsam für mich annahm.. Alles, was danach kam, konnte nicht anders ablaufen.

Schuldgefühle zu dem, was uns neben die Straßen stellt, auf denen andere von Abartigkeit reden. Du würdest sagen, das sei dir scheiß-egal, aber du würdest dabei weinen. Gefesselt in den Normen, steckst du die Schläge ein, die du eigentlich nicht willst. Neue Wunden – innen und außen.

Hoffnungslos? ... Es gibt einen Balsam, den man nur annehmen und dann aber pflegen muß. Heilende Hände eines anderen, vielleicht auch traurigen. Eines, der deine Trauer nicht verbalisiert und deine Wunden nicht sehen will -, der aber alles weiß durch sein Gefühl für dich. Nichts wird dir jemals ‚egal’ werden. Doch du wirst alles ertragen können in dieser Liebe. Sei niemals allein!
 
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