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aktuellste Meldung aus Israel

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Warum wird hier im Forum eigentlich der "weltweite Einfluss" der Juden beklagt.

wenn so etwas beklagt wird,
dann steckt Neid dahinter

ein Mensch sollte für sich selber glücklich sein
und sich darüber freuen,
wenn andere Menschen ebenfalls glücklich sind

erst dann,
wenn andere Menschen sich verschworen haben,
mir mein Glück (oder anderen ihr Glück) zu stehlen,
ist eine Klage angebracht
 
Gaius schrieb:
Der Rückzug aus dem Gazastreifen war falsch; der Rückzug aus dem Südlibanon war falsch; jeder Schritt aus der Westbank heraus ist falsch; richtig wäre, israelische Rechts- und Infrastrukturstandards in diesen wenn schon "besetzten" Gebieten zu etablieren und damit konstruktiv Geld in den Aufbau der Region zu stecken, anstatt durch falsche Rücksichtnahme auf radikale Spinner letztlich Friedhöfe aufzufüllen.
Rückblickend hast Du wahrscheinlich Recht, die Raketen sind durch Aufgabe dieser Gebiete nur näher an die israelische Grenze gerückt.
Die "ausgestreckte Hand" gilt hier wie schon zitiert nur als ein Zeichen der Schwäche, das erbarmungslos für die eigenen Ziele missbraucht wird.
 
Katzav schrieb:
Ziel der radikalen Israelis...Nicht der Juden...
Es gibt sowohl radikale Israelis als auch radikale Juden. Warum sollte es denn keine radikalen Juden geben? Es gibt ja auch radikale Christen, Moslems,... ;)




Ich habe ein interessantes Interview mit einem Völkerrechtler in der Süddeutschen Zeitung über den Libanon-Krieg und dessen juristische Interpretation gefunden:

„Als Rechtsbegriff hat der ‚Krieg’ ausgedient“


Ein Büch über diese Problematik ist: Herfried Münkler, "Die neuen Kriege"
 
Noch immer habe ich von keinem Juden-Vertreter aber auch von keinem anderen User eine Antwort bekommen, ob es moralisch in Ordnung ist, jemandem ein Land wegnehmen zu wollen, weil man selber keines hat. Ob es moralisch ist, so etwas anzustreben. Oder ob so ein Gedanke eigentlich von vornherein als verwerflich gelten sollte.

Das ist nämlich der Ausgangspunkt dieser Tragödie. In der Folge hat man den Juden das Land übertragen ohne die ursprüngliche Bevölkerung zu fragen, ob dies für sie überhaupt akzeptabel sei. War das in Ordnung?

Man hat den Israelis das Land in der letzten Konsequenz einen Wunsch erfüllt und dies in einem verbrieften Recht der UNO zum Ausdruck gebracht. So traten die Juden die Herrschaft in Palästina über die Palästinenser und Araber an.

War es nur von ungefähr, dass die Araber sich über den Tisch gezogen fühlten?

Wäre es nicht besser gewesen, wenn man die Bevölkerung um ihre Meinung gefragt hätte?

Warum hat man nicht die ganze Bevölkerung dieses Landes in die Vorverhandlungen mit einbezogen?

Hat man demokratisch gehandelt?

Um diese Fragen drehen sich meine Gedanken. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass ich deswegen antisemitisch handle.

Aber bevor sich der Jude Katzav bemühen würde, mit mir aufrichtig zu diskutieren, stellt er lieber eine Drohung in den Raum.

Ich frage alle User dieses Forums, ob sie dies in Ordnung finden, mich deswegen, weil ich dieser Frage auf den Grund gehen will, als antisemitisch zu bezeichnen.

Ich bin in diesem Forum, um die Wahrheit zu finden, oder zumindest um ihr so nahe wie möglich zu kommen. Hat wie immer jemand das Recht mir eine Frage mit einer Drohung abzuschneiden?

Auch sollte man etwas fälschlicherweise festgestellt haben, so ist immer noch die Gegenrede in Form von Argumenten angesagt. Oder fürchtet man sich davor, dass man eventuell Schuld eingestehen müsste?

Will man einen Denker mit einer Drohung mundtot machen? Wir befinden und doch in einem Denkforum oder?

Aufeinevernunftwahrheitsgemäßeantwortwartend

suche
 
suche schrieb:
Noch immer habe ich von keinem Juden-Vertreter aber auch von keinem anderen User eine Antwort bekommen, ob es moralisch in Ordnung ist, jemandem ein Land wegnehmen zu wollen, weil man selber keines hat.
Warum interessiert Dich diese Frage so sehr? Wenn Dir wirklich so viel an Gerechtigkeit und Moral liegt, warum fragst Du die Araber dort nicht, warum sie den Kurden nicht mehr ihr Land, Kurdistan, zurückgeben, sondern diese terrorisieren, sogar durch Bekämpfung mit chemischen Waffen (Saddam Hussein)? Ist das moralisch vertretbar und gerecht?
Oder ist das was Anderes? Wenn ja, warum ist Gerechtigkeit und Moral da richtig und dort falsch?

Oder bist Du nur schon zufrieden, wenn Dir ein Jude (z.B. Katzav) gesteht, dass 1948 den Palästinensern ein Land zu Unrecht weggenommen wurde? Warum suchst Du eine solche Selbstbestätigung?

Andere Gegenfragen: War es ethisch und moralisch vertretbar, dass die Juden durch einen Völkermord der Nazis umgebracht wurden? Suchte man damals vielleicht für den Rest der Juden ein Land, wo sie leben konnten? Soll man heute, weil man 1948 den Palästinensern Unrecht getan hat, die Israelis wieder in alle Länder verstreuen? Wer hat denn die Juden und Israeliten eigentlich aus dem Nahen Osten vertrieben, wo sie mal gelebt hatten? Waren das die Palästinenser? Oder deren Vorfahren? Ab wann beginnen wir mit dem Recht und Unrecht?

Du siehst, dass es nicht nur eine Frage und eine Antwort auf die Frage gibt, was moralisch richtig und gerecht sei. Es ist wenig sinnvoll, den Staatsmännern nach dem 2. Weltkrieg heute vorzuhalten, was moralisch und was unmorailsch sei.
Was heute dazu wirklich zählt, sind andere Dinge ...
 
daimos schrieb:
Es gibt sowohl radikale Israelis als auch radikale Juden. Warum sollte es denn keine radikalen Juden geben? Es gibt ja auch radikale Christen, Moslems,... ;)




Ich habe ein interessantes Interview mit einem Völkerrechtler in der Süddeutschen Zeitung über den Libanon-Krieg und dessen juristische Interpretation gefunden:

„Als Rechtsbegriff hat der ‚Krieg’ ausgedient“


Ein Büch über diese Problematik ist: Herfried Münkler, "Die neuen Kriege"

Danke dir Daimos für die beiden Hinweise - es gibt auf einmal so viele Erklärungsversuche, die alle das was Münkler die neuen Kriege nennt, zu erklären versuchen. Für mich persönlich beleuchten fast alle nur Teilaspekte - sind aber sehr interessant um die Facetten aller dieser Kriege oder Kämpfe zu begreifen.

Vor einigen Tagen nahm Peter Sloderdijk Stellung zum Nahostkonflikt - leider kann man per Link nicht das ganze Interview erfassen - und so werde ich aus der Druckversion einige Passagen selber übernehmen:

Kölner Stadt-Anzeiger: Herr Sloterdijk, stehen wir bereits mitten im "Kampf der Kulturen", den der amerikanische Politikwissenschaftler Samuel Huntington zu Beginn der 90er prophezeite?

Peter Sloterdijk : In oberflächlicher Sicht scheint Huntington recht zu haben, weil man fürs Erste tatsächlich eine Front zwischen der islamischen und der christlichen Welt wahrzunehmen glaubt. Sieht man sich aber die tiefere Struktur der Konflikte an, wird deutlich, dass es nicht die Kulturen sind, die gegeneinander in Stellung gehen. Vielmehr sind es demographisch explosive Gesellschaften und demographisch beruhigte Gesellschaften die in Reibung miteinander treten. Ich bin davon überzeugt, dass ein Buch des Genozidforschers Gunnar Heinsohn zur Pflichtlektüre der Politikern und Feilletonisten gemacht werden sollte: "Söhne und Weltmacht".
Darin wird der Zusammenhang zwischen Menschenproduktion und Gewaltpolitik durchleuchtet.[...]

KStA: Welche Rolle spielt hierbei der "politische Islam"?

PS.: Der Islam im Allgemeinen ist wie jede Tradition eine kulturelle Reserve, in die die aktuellen und lokalen Interessen greifen können. Man muss zunächst davon ausgehen, dass der herkömmliche Islam keine politische Religion ist [...] Der Islam besitzt nur mit Monarchien Erfahrung, nicht mit Bürgergesellschaften. Strukturell ist er eine Religion, die auf der Ebene der Steppe oder der Imperien funktioniert - aber nicht auf der Ebene der Stadtkultur. Die einzige Episode der islamischen Religion, in der der Islam selber schöpferisch und tolerant war, ist im arabischen Mittelalter zu sehen - bezeichnenderweise eine Ära der Stadtkultur. Damit verglichen macht der heutige radikalisierte politische Islam eine schlechte Figur.[...]

KStA: Im Koran, so erklären Sie, fänden sich Stellen die höchst eindeutig seien angesichts des Terrorismus...

PS.: Heilige Schriften sind immer synkretistisch und enthalten nebeneinander Grobes und Subtiles. Die Frage ist aber, ob das Kollektiv, das diese Texte benutzt, eine Radikalisierungstendenz in sich trägt oder nicht. Wir im Westen haben zur Zeit kein vitales Interesse mehr an den Feindpsalmen der Bibel, wo vieles nicht gerade milde und kosmopolitisch ausgedrückt wird. Wenn hingegen ein Kollektiv endogen, also von innen heraus unter Spannung steht, wie es bei den islamischen Jungmännerbewegungen der Fall ist, dann wird das semantische Material der Tradition politisch und ideologisch scharf gemacht.
[...]Das Problem geht vor allem von den zornigen jungen Männern aus, die sich gegen ihre soziale, ökonomische und erotische Aussichtslosigkeit auflehnen.[...]

Es gibt keinen Weg an der Beunruhigung vorbei. Die Menschen, die in den nächsten 20 Jahren als Träger von gewaltsamen Unruhen in Frage kommen, sind alle schon geboren. Deren Dasein kann nicht ungeschehen gemacht werden, es sei denn durch die Gewalt, die aus ihrer eigenen Frustration fließt.

KKStA.: Was kann der Westen tun?

PS.: Der Westen muss auf der Linie einer vernünftigen Unterwanderung der orientalischen Patriarchate tätig werden. Der Schlüssel der Entspannung liegt in der demographischen Struktur der überjugendlichen Gesellschaften.[...]

Ende des von mir nur zum Teil übernommenen Interviews.

Ich habe einen großen Teil des Interviews übernommen, da er mir doch sehr wichtig scheint - als eine Facette die hier beleuchtet wird.
Für mich ist die andere Facette des Dilemmas, des Konfliktes, dass genau diese demographische Struktur bzw. die aus ihr entstehenden inneren Spannungen über die Sloterdeijk spricht, von Staaten wie der Iran aber auch Syrien, genutzt werden um daraus die fanatischen Kämpfer für die internationalen Spannungen zu rekrutieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Miriam schrieb:
Danke dir Daimos für die beiden Hinweise - es gibt auf einmal so viele Erklärungsversuche, die alle das was Münkler die neuen Kriege nennt, zu erklären versuchen. Für mich persönlich beleuchten fast alle nur Teilaspekte - sind aber sehr interessant um die Facetten aller dieser Kriege oder Kämpfe zu begreifen.

Vor einigen Tagen nahm Peter Sloderdijk Stellung zum Nahostkonflikt - leider kann man per Link nicht das ganze Interview erfassen - und so werde ich aus der Druckversion einige Passagen selber übernehmen:

Kölner Stadt-Anzeiger: Herr Sloterdijk, stehen wir bereits mitten im "Kampf der Kulturen", den der amerikanische Politikwissenschaftler Samuel Huntington zu Beginn der 90er prophezeite?

Peter Sloterdijk : In oberflächlicher Sicht scheint Huntington recht zu haben, weil man fürs Erste tatsächlich eine Front zwischen der islamischen und der christlichen Welt wahrzunehmen glaubt. Sieht man sich aber die tiefere Struktur der Konflikte an, wird deutlich, dass es nicht die Kulturen sind, die gegeneinander in Stellung gehen. Vielmehr sind es demographisch explosive Gesellschaften und demographisch beruhigte Gesellschaften die in Reibung miteinander treten. Ich bin davon überzeugt, dass ein Buch des Genozidforschers Gunnar Heinsohn zur Pflichtlektüre der Politikern und Feilletonisten gemacht werden sollte: "Söhne und Weltmacht".
Darin wird der Zusammenhang zwischen Menschenproduktion und Gewaltpolitik durchleuchtet.[...]

KStA: Welche Rolle spielt hierbei der "politische Islam"?

PS.: Der Islam im Allgemeinen ist wie jede Tradition eine kulturelle Reserve, in die die aktuellen und lokalen Interessen greifen können. Man muss zunächst davon ausgehen, dass der herkömmliche Islam keine politische Religion ist [...] Der Islam besitzt nur mit Monarchien Erfahrung, nicht mit Bürgergesellschaften. Strukturell ist er eine Religion, die auf der Ebene der Steppe oder der Imperien funktioniert - aber nicht auf der Ebene der Stadtkultur. Die einzige Episode der islamischen Religion, in der der Islam selber schöpferisch und tolerant war, ist im arabischen Mittelalter zu sehen - bezeichnenderweise eine Ära der Stadtkultur. Damit verglichen macht der heutige radikalisierte politische Islam eine schlechte Figur.[...]

KStA: Im Koran, so erklären Sie, fänden sich Stellen die höchst eindeutig seien angesichts des Terrorismus...

PS.: Heilige Schriften sind immer synkretistisch und enthalten nebeneinander Grobes und Subtiles. Die Frage ist aber, ob das Kollektiv, das diese Texte benutzt, eine Radikalisierungstendenz in sich trägt oder nicht. Wir im Westen haben zur Zeit kein vitales Interesse mehr an den Feindpsalmen der Bibel, wo vieles nicht gerade milde und kosmopolitisch ausgedrückt wird. Wenn hingegen ein Kollektiv endogen, also von innen heraus unter Spannung steht, wie es bei den islamischen Jungmännerbewegungen der Fall ist, dann wird das semantische Material der Tradition politisch und ideologisch scharf gemacht.
[...]Das Problem geht vor allem von den zornigen jungen Männern aus, die sich gegen ihre soziale, ökonomische und erotische Aussichtslosigkeit auflehnen.[...]

Es gibt keinen Weg an der Beunruhigung vorbei. Die Menschen, die in den nächsten 20 Jahren als Träger von gewaltsamen Unruhen in Frage kommen, sind alle schon geboren. Deren Dasein kann nicht ungeschehen gemacht werden, es sei denn durch die Gewalt, die aus ihrer eigenen Frustration fließt.

KKStA.: Was kann der Westen tun?

PS.: Der Westen muss auf der Linie einer vernünftigen Unterwanderung der orientalischen Patriarchate tätig werden. Der Schlüssel der Entspannung liegt in der demographischen Struktur der überjugendlichen Gesellschaften.[...]

Ende des von mir nur zum Teil übernommenen Interviews.

Ich habe einen großen Teil des Interviews übernommen, da er mir doch sehr wichtig scheint - als eine Facette die hier beleuchtet wird.
Für mich ist die andere Facette des Dilemmas, des Konfliktes, dass genau diese demographische Struktur bzw. die aus ihr entstehenden inneren Spannungen über die Sloterdeijk spricht, von Staaten wie der Iran aber auch Syrien, genutzt werden um daraus die fanatischen Kämpfer für die internationalen Spannungen zu rekrutieren.

Leider lauter tendenzöse und vorbereitete Interviews und nicht den Kern der Auseinandersetzungen treffend.

Ich kann beim besten Willen diesen Stellungnahmen nichts abgewinnen. Über das, worauf es wirklich in diesem Konflikt ankommt, wird geflissentlich geschwiegen oder abgelenkt.


Außerdem wäre es angebracht, wenn man mit eigenen Worten Stellung nehmen würde.

Leider wieder keine Argumente, zu den brennenden Fragen!

bedauerlicherweise

suche
 
Ehrlich gesagt muss ich Suche Recht geben:

Ein wichtiger Schlüssel zum Nahost-Krieg ist, dass einige Araber sich betrogen fühlen, und es ist eine interessante Frage, warum sie, die das Land bewohnten als der Staat Israel gegründet wurde, nicht wirklich an der Entscheidung beteilligt wurden.
 
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@suche

Wie wäre es, wenn du dann mal deine Meinung bezüglich der Kernpunkte darlegst?

Was man doch beobachten kann, ist, dass seit Ende des Kalten Krieges zahlreiche Konflikte aufgebrochen sind. Es wurden dazu nun viele Theorien aufgestellt (die erwähnten Huntington, Münkler und auch andere).

Welchen Grund siehst du dafür?
 

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