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Abraham - Urvater der Religionen?

Aktivdenker

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19. Oktober 2008
Beiträge
2.673
Endlich erwacht auch der SPIEGEL aus seinem "Dornröschenschlaf" und bringt ein hochinteressantes und von der Aktualität her längst überfälliges Titel-Thema: "Abraham - Urvater der Religionen?"

Ist er nun Jude, Christ oder Moslem?

Und bitte liebe Mitdenker,

lesen - verstehen - denken - urteilen

nur in dieser Reihenfolge bitte.....

....und nicht wieder wie neu_gier wahllos Texte hineinkopieren, oder wie Bherka über "Käse im Mond" (Danke pispezi) spekulieren.

Dies Thema ist wirklich etwas für DENKER.

Ich bin noch am Lesen, aber über die Feiertage werden sicherlich noch der eine oder die andere hier sachlich dazu Stellung beziehen können.

PHILOSOPHIE statt Märchengeschichte.

Lieben Gruß
Axl
 
Zuletzt bearbeitet:
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AW: Abraham - Urvater der Religionen?

Hallo Axl!

Ja, das ist er.
Doch war Avram weder --- noch, sondern Mesopotamier.
Genauer gesagt, wahrscheinlich Akkader.

Die waren nämlich nachweislich die ersten Semiten, die zahlreiche Schriftzeugnisse hinterließen.
Die Akkader hatten die sumerischen Königsstädte erobert (und Abraham
stammte bekanntlich aus Ur). Allerdings Jahrhunderte vorher.

Die Akkader übernahmen darauf viele Ausdrücke aus der völlig andersartigen Sprache der Sumerer in die ihrige, die eindeutig semitisch war.
Das Sumerische blieb noch lange als eine lingua franca erhalten und noch länger als Ritualsprache der Chaldäer, ähnlich dem Latein viel später.

Ich nehme an, Ibrahim sprach akkadisch (oder eine der anderen semitischen Sprachen) und beherrschte sumerisch.

Mit freundlichen Grüßen
Raphael
 
AW: Abraham - Urvater der Religionen?

Hallo Raphael,

vielen lieben Dank für Deinen wertvollen Kommentar, ich wusste es bis jetzt noch nicht und ich durchdenke dieses Thema völlig neu.

Die Frage ich ich mir bisweilen stelle ist folgende:

Ob nicht Echnaton der Begründer des Monotheismus war?

Zeitlich gesehen lebte Abraham (ich benutze mal weiterhin diesen Namen) doch vor Echnaton, doch wie konnte Echnaton vom Monotheismus erfahren?

Lieber Kultus Maximus,
das ist doch Dein Thema. Gibt es eine Verbindung zwischen Abraham und Echnaton und wenn ja, welche?

Oder doch das Kollektivbewusstsein nach Paracelsus und C.G. Jung?

???

Lieben Gruß
Axl
 
AW: Abraham - Urvater der Religionen?

`'´
Der 'Urvater' Abraham ist nicht als historische Figur zu betrachten
sondern als Metapher für den Übergang vom Matriarchat zum Patriarchat.
Als Urvater und Oberpatriarch verkörpert er gewissermaßen die Einzigartigkeit
Gottes in der realen Wirklichkeit auf dieser Erdenkruste.
Umgekehrt spiegelt der Eine Gott das Patriarchat wieder,
welches ja das Befehlsmonopol in der Menschenwelt beansprucht.
Waltet ursprünglich die natürliche Umwelt über des Menschen Schicksal
und dieser reagiert, nimmt jetzt der Mensch sein Geschick in die eigene
Hand und sucht die Natur zu erobern.
Das wird insbesondere bei den Gesetzesreligionen
JHWHismus und ISLAM deutlich.

D
 
Begründer des Judentums eher Moses

.

Endlich erwacht auch der SPIEGEL aus seinem "Dornröschenschlaf" und bringt ein hochinteressantes und von der Aktualität her längst überfälliges Titel-Thema: "Abraham - Urvater der Religionen?"

Ist er nun Jude, Christ oder Moslem?
...

Die Figur des 'Abraham' wird in der Bibel und im Tanach als Stammvater der Zwölf Stämme des Volkes Israel beschrieben; er ist aber keine historische Person.

Als Begründer des Judentums käme nach Bibel und Tanach eher 'Moses' in Frage – ebenfalls keine historische Person.

Auch die Wurzeln des Judentums lassen sich nicht historisch feststellen.

Christentum und Islam entstanden nach dem Judentum – in der Spätantike bzw. im Frühmittelalter.

.
 
AW: Abraham - Urvater der Religionen?

Hallo oberhaenslir,
Hallo Diskursant,

vielen lieben Dank für Eure Beiträge.

Ich habe bis jetzt in diverse Bücher geschaut und das Thema durchdacht.

Fakt ist, dass es nicht einen einzigen stichhaltigen Beweis für die Existenz des Abraham gibt. Zu mindestens muss ich davon ausgehen, wie auch Prof. Finkelstein von der Universität Tel Aviv.

Deshalb habe ich ja auch geschrieben, lasst uns dazu PHILOSOPHIEREN.

Interessant in diesem Zusammenhang, die große Chance, alle 3 monotheistischen Religionen (Judentum, Christenheit und Moslems) können dennoch darin die Chance sehen, das wir alle gar nicht so unterschiedlich sind, wie man uns durch Dogmen und Suren immer wieder weis zu machen versuchte.

Das Zauberwort: "die große Abrahamische Ökumene" nach Prof. Kuschel von der Uni Tübingen. Es ist wohl der größte Schatz, den wir haben, um Frieden, Freiheit (auch Religionsfreiheit) und gegenseitige Anerkennung und Respekt zu schaffen. All dem geht natürlich die Freiheit des Denkens voraus und ich hoffe sehr, dass alle Radikalen, alle Fundamentalisten sich eines besseren belehren lassen und für die über 3 Mrd. Menschen, welche den großen 3 Religionen angehörig sind, eine gemeinsame Zeit des Friedens heranwächst.

Ob ich das noch erleben darf?

Lieben Gruß
Axl
 
AW: Abraham - Urvater der Religionen?

im nahen Osten gab es ursprünglich eine Wüstenreligion
wahrscheinlich gab es auch eine Gartenbaureligion

und diese Religionen wurden von den Einwanderern überprägt
(Griechen an der Küste=Philister, Proto-Juden aus 'Ägypten', keine Ahnung ...)

in der Antike hat sich aus diesem Mischmasch das Judentum gebildet

der Islam hängt dagegen
- genauso wie das Christentum -
mit dem Römischen Reich zusammen

das Christentum ist eher weströmisch
der Islam ist eher oströmisch
Byzanz in der Mitte
 
AW: Abraham - Urvater der Religionen?

Die Nacht war sehr kurz und ich kann nicht mehr schlafen, weil mich die "Sache" sehr intensiv beschäftigt.

@ Fusselhirn, mit dem Eros-Thema von mir musst Du noch warten, aber aufgehoben ist nicht aufgeschoben.

@ all: Bitte verzeiht mir meine FÄhler im Schriftbild, ich bin Legastheniker. ...was würde nur ohne Rechtschreibprüfung aus meinen Texten werden, dennoch werden Wörter, Sätze nie fehlerfrei werden. Ich bitte dies zu berücksichtigen.

Zum Thema:
Wenn es denn den Abraham gegeben hätte, laut Bibel wäre er im Jahre 2166 vor unserer Zeitrechnung = v.u.Z. (oder für die Christen vor Christus) geboren und er wäre doch tatsächlich 175 (!) Jahre alt geworden. (beachte Konjunktiv - obwohl ich es für UNMÖGLICH halte)
Falls es eine historische Person namens Abraham wirklich gegeben hätte, so müsste man dies in einer Zeit zwischen 1200 und 1000 v.u.Z. ansiedeln. Bedeutende Historiker, Theologen und Archäologen haben mehrfach begründetet Schlussfolgerungen, warum dies nicht vor 1200 v.u.Z. sein kann. (siehe SPIEGEL-Artikel Nr. 52/2008)
Ob es nun die historische Person gab oder nicht, das ist hier nicht von entscheidender Bedeutung, denn die bereits von mir oben erwähnte „Abrahamische Ökumene“, dessen Ideenspender der von mir hoch geschätzten Theologen Prof. Hans Küng, sagt zwar, er ist nicht unbedingt ein idealer Mittler, aber er ist ein sehr realer. Ich habe zu dem SPIEGEL-Thema auch noch andere Küng-Schriften gelesen und glaube zu wissen, was er uns damit zu sagen hat. Er ist real, weil er in allen 3 Monotheistischen Weltreligionen fester Bestandsteil des Glaubens ist.

Zu Prof. Hans Küng, den ich ja auch schon beim Thema "Christus als Phänomen" erwähnte:
http://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Küng
Solche Männer und Frauen braucht es und ich finde es beschämend, dass man solch hervorragende Denker, die weit über den Aberglauben hinaus, befreit von Dogmen und Doppelmoral, die Lehrerlaubnis entzogen hat, nur weil er die Unfehlbarkeit des Papstes in Frage stellte. Ich hätte viel lieber solch einen Denkcharakter auf dem Petrus-Thron gesehen. Davon ist Ratzinger meilenweit entfernt – leider.

Zurück zum Thema:
Nicht nur hier in der christlichen Welt, sondern auch bei allen Beschnittene, deren man die wertvollste Haut des Menschen aus Aberglauben und Falschheit wegschnippelte, den Juden und den Moslems bewegt sich etwas. König Abdullah lädt ein zum Dialog des Triumphes über Frieden und Brüderlichkeit gegen den Rassismus.

Da ich ja kein Gläubiger im Sinne einer Religion bin, sondern ich bin meine eigene „Ein-Mann-Sekte“, möchte ich für heute mit einem Zitat meines Lieblings-Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel beenden.

„Das zuerst verborgene und verschlossene Wesen des Universums hat keine Kraft, die dem Mute des Erkennens Widerstand leisten könnte; es muss sich ihm auftun und seinen Reichtum und seine Tiefe ihm vor Augen legen und zum Genusse geben.“

Also doch – Gott ist das Karma in Zellkern!

Lieben Denkergruß
Axl
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Abraham - Urvater der Religionen?

Korrektur:

Echnaton lebte doch vor Abraham und war somit der Begründer des Monotheismus.

Wie Kultus Maximus schon sagte, der Ursprung allen Denkens und religiösen Handelns, fern ab des Aberglaubens, liegt also doch bei den Ägyptern, oder?

Ich glaube zwar nicht an den Sonnengott, aber wie Prof. Küng und auch mein geschätzter Meister Pythagoras (Sphärenhamonie) glaube ich an:

Gott = Liebe = Harmonie = Karma in Zellkern = Energie (Lebenskraft)

Und das größte uns bekannte Energiesymbol ist die Sonne, unsere Sonne.
Alle außerhalb unseres Sonnensystem befindlichen Energiegrößen sind aufgrund der Entfernung und der Dimension erschlagend. Im wahrsten Sinne des Wortes.


Axl
 
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AW: Abraham - Urvater der Religionen?

Hallo Axl!

Abraham lebte ca. 500 Jahre vor Amenophis IV, der besser als Echnaton bekannt ist.

Grüße Raphael

PS: Wenn er denn gelebt hat... Abraham, nicht Echnaton.
 
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