• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

2006 - Informatikjakr

herb37

New Member
Registriert
25. November 2005
Beiträge
11
2005 war das Einsteinjahr.

Nun wurde 2006 zum Informatikjahr gemacht.

Informatik, was ist das?
Eigentlich weiß jede/jeder was gemeint ist.

Mich interessieren Fragen, wie z.B.:
  • Beeinflusst die Informatik heute schon unser Leben?
  • Wie kann die Informatik für die Gestaltung der Zukunft eingesetzt werden?
  • Wie wird die Informatik unser Leben zukünftig beeinflussen?

Ich möchte hier die Diskussion anstoßen, und insbesondere unsere Möglichkeiten versuchen herauszufinden, was uns erwarten könnte.

Hintergrundinformationen zum Informatikjahr hier
 
Werbung:
ohne Informatik studiert zu haben,
weiss ich,
daß moderne Software in ihren Hardwareanforderungen künstlich aufgeblasen ist

früher passte das komplette WORD-Programm auf eine Diskette,
heute passt nicht einmal mehr eine einzelne WORD-Datei auf eine Diskette​

zudem ist auffällig,
daß sich die Programmiersprachen UNNÖTIGERWEISE dahingehend entwickelt haben,
daß OttoNormal auf die Hilfe astronomisch teurerer Dienstleistungen (Spezialprogramme, Programmierer, Handbücher) angewiesen ist

man vergleiche den Code einer Internetseite früher und heute

die kommerziellen Anwendungsprogramme behindern den Anwender
und versuchen ihm letztendlich einzureden,
den sogenannten Standard kaufen (zum Beispiel: Photoshop)

wenn man bedenkt,
daß es gar nich so viele Anwendungen für einen Heimcomputer gibt,
und daß MICROSOFT von diesen Anwendungen in seinem Betriebssystemen nahezu nichts mitliefert,
obwohl es im Internet viele Ein-Mann-Shareware-Programme gibt,
die bereits ausreichend sind,
sieht man,
wo abgezockt wird
 
Hallo herb,

zunächst danke für die Eröffnung des Threads.

herb37 schrieb:
Informatik, was ist das?
Eigentlich weiß jede/jeder was gemeint ist.

Ich bin mir selbst nicht so sicher, wie die Informatik definiert ist und was sie alles umfasst. Ich habe deshalb die Fachleute konsultiert:

http://www-user.tu-chemnitz.de/~stj/lehre/einf.pdf

Demnach ist Informatik die Wissenschaft von der systematischen Verarbeitung von Informationen, besonders der automatischen Verarbeitung mit Hilfe von Computern (elektronischen Rechenanlagen). Auf eine einfache Formel gebracht:

Informatik = Information + Mathematik

Solange es keine Computer gab, gab es auch keine Informatik, und manchmal wird die Informatik sogar als die Wissenschaft vom Computer definiert. Der angegebene Link verweist auf eine 20-seitige Einführung in die Informatik.

Gruss
Hartmut
 
@scilla
Nicht hinter allem steckt eine böse Industrie.:)
Das ist der Fortschritt. Der vollzieht sich in allen Bereichen deines Lebens. Der Informatikbereich ist nur einer der schnellsten und deswegen bemerken wir ihn am stärksten.

In der Zukunft werden wir immer Abhängiger von der Informatik. Es gibt nur noch weniger Lebensbereich in denen wir Informatikfrei sind und bleiben.

Ich erwarte in den nächsten 10 Jahren wieder Quantensprünge in der Informatik z.B. ein neues Internet oder den Home-Quantencomputer.

Früher habe ich diese Vertechnologisierung des Lebens verteufelt. Ich habe aber eingesehen, das dies ein Kampf gegen Windmühlen ist. Das ist nun einmal der Weg den die Menschheit eingeschlagen hat und ich weiss dazu keine funktionierende Alternative. Mit Karinamixipis Worten: "Es ist gut so wie es ist und wie es sein wird":)
 
Einigung auf eine Definition erforderlich?

Mit den Beiträgen von hartmut und scilla kommt bei mir die Frage auf, ob man sich nicht erst auf eine Definition einigen sollte.

Informatik ist offensichtlich so weit gefasst, dass ein zielgerichtete Diskussion aus meiner subjektiven Sicht, kaum möglich erscheint.

Meine Eingangsfeststellung, dass eigentlich jede/jeder weiß, was Informatik ist, kann ich selbst so nicht mehr aufrecht halten.

Die Spannweite geht doch scheinbar über die Hardwareentwicklung, Software (microsoft u.a.) bis zum CCC - Chaos Computer Club
 
Ja, Herbert,

ich fand Deine Eingangsfeststellung auch gewagt, dass jeder wisse, was Informatik ist.

Aber auch Hartmuts kurze Gleichung

Informatik = Information + Mathematik

ist mir zu verkürzt.

Ich bin zwar kein gelernter Informatiker, obwohl ich schon beim Studium der Starkstromtechnik nicht nur auf Rechnern von Zuse programmiert habe. Und nach dem Studium zunächst nur programmiert habe, ehe ich zum Schluß meines vorzeitig beendeten Berufslebens die ganze Entwicklung des Internet ausgehend von seinem Vorgänger EARN/BITNET als Systembetreuer miterlebt habe.

Für mich ist Informatik rechnergestützte Informationsverabeitung und -vermittlung mit all ihren Vorteilen und Tücken für die Gesellschaft. Wir leben ja bekanntermaßen in einer Informations- und Wissensgesellschaft, die die Industriegesellschaft mit den Polen Kapital und Arbeit ablöst, wenn nicht bereits abgelöst hat. Wer heute die Ressourcen "Information und Wissen" hat, ist der Kapitalist des neuen Jahrhunderts. Und wer sie nicht hat, also der "Arbeiter" der Industriegesellschaft hat kaum eine Chance im "Klassenkampf"
 
Informatik = Information + Mathematik

der Computer ist ein Rechenknecht und hilft,
Gleichungen, von den man die Lösung nicht kennt,
umgekehrt anzugehen
also durch das Durchprobieren aller möglichen Lösungen

ohne Computer kann man kaum statistische Berechnungen anstellen
 
scilla schrieb:
der Computer ist ein Rechenknecht und hilft,
Gleichungen, von den man die Lösung nicht kennt,
umgekehrt anzugehen
also durch das Durchprobieren aller möglichen Lösungen

Hallo scilla,

da hast Du grundsätzlich recht. Aber der Computer probiert nicht immer alles Mögliche aus, um zu einem Ergebnis bzw. einer Lösung zu kommen. Kern seiner Arbeitsweise sind mechanisch ausführbare Verfahren, sog. Algorithmen.

Ich gebe mal ein Beispiel:

Ich will die Quadratwurzel aus einer Zahl a ziehen: Wurzel(a).

Beim Taschenrechner tippe ich zweimal: erst die Zahl a und dann das Wurzelzeichen (manchmal auch umgekehrt), und schon habe ich das Ergebnis.

Für das Wurzelziehen gibt es folgenden Algorithmus (ob genau dieser im Taschenrechner angewendet wird, weiss ich allerdings nicht):

x[n+1] = 0.5*{x[n] + (a/x[n])}

Ich beginne mit n=1 und setze z.B. x[1]=a. Nach der obigen Formel erhalte ich dann x[2]. Diesen Wert setze ich wieder in die Formel ein und erhalte x[3] usw. Dies nennt man ein iteratives Verfahren.

Immer wieder dasselbe tun, nur mit anderen Zahlenwerten: Eine ziemlich langweilige Arbeit für einen kreativen Menschen, selbst wenn man bereits nach 4 oder 5 Schritten einen sehr genauen Wert für Wurzel(a) hat (Probier' es mal aus, z.B. mit a=2 oder a=3).

Für einen Computer ist dieses Iterationsverfahren nicht langweilig. Es ist wie geschaffen für ihn. Er macht es, wenn erforderlich, tausendmal und mehr. Damit er nicht endlos rechnet, geben wir ihm eine Genauigkeitsschranke vor, also wieviele Dezimalstellen uns Menschen genügen.

Gruss
Hartmut
 
Ich möchte bitte gern auf meine Fragen zurück kommen

Zitat von herb 37
1.Beeinflusst die Informatik heute schon unser Leben?
2.Wie kann die Informatik für die Gestaltung der Zukunft eingesetzt werden?
3.Wie wird die Informatik unser Leben zukünftig beeinflussen?

Das waren meine Fragen.
Zu 1. Möchte ich sagen, dass der Computer (also ein Hardwareaspekt der Informatik) unser Leben schon beeinflusst. Forschung und Entwicklung zum Wohle der Menschheit wären ohne Computer im heutigen Umfang nicht möglich. Aber auch negative Aspekte sind leider zu beobachten. Kriegsführung, wie wir es ja immer wieder in den vergangenen Jahren erleben mussten, wurde durch den Computer erst ermöglicht.
Schließt man das Handy, das es ja vor 15 Jahren noch nicht gab, ein, dann haben sich die Kommunikationsgewohnheiten wesentlich geändert.
Umso erfreuter war ich, als ich am letzten Wochenende handgeschriebene Briefe von meinen Enkeln bekam. War ich es bisher immer gewöhnt, mit ihnen zu telefonieren oder E-Mails zu schreiben.

Um hier nicht ein Selbstgespräch zu führen, würde ich mich sehr freuen, wenn von anderen Antworten zu meinen Fragen kämen.
 
Werbung:
herb37 schrieb:
Um hier nicht ein Selbstgespräch zu führen, würde ich mich sehr freuen, wenn von anderen Antworten zu meinen Fragen kämen.

Hallo herb,

Dein Thema kommt nicht so richtig vom Fleck. Das liegt vielleicht an der Fragestellung.

Zur 1. Frage:

Es hiesse wohl „Eulen nach Athen tragen“, wenn man den Einfluss der Informatik auf unser heutiges Leben noch grossartig kommentieren würde.

Am vergangenen Dienstag wurde das Informatikjahr höchst offiziell eingeläutet. Bundesministerin Schavan hielt eine Rede. Das Presseecho war m.E. spärlich. Was Frau Schavan verkündete, war doch den meisten nicht neu:

„Informatik ist in unserer Gesellschaft unverzichtbar geworden. Sie ist in unserem Alltag allgegenwärtig (Internet, Handy, ABS, ...)“.

Hervorheben möchte ich allerdings ihren Satz:

„Wir möchten mit dem Informatikjahr auch solche Menschen für Informatik begeistern, die sich sonst nicht mit dieser Wissenschaft beschäftigen.“

Da wird sicher Marianne die Ohren spitzen! Was hat nun Frau Schavan anzubieten?
Zum Beispiel eine Weltmeisterschaft der Roboterfussballer im Juni in Bremen, einen Wissenschaftssommer in München und die Reise des Schiffes „MS Wissenschaft“ auf Deutschlands Wasserstrassen.

Also, was ich bis jetzt vom Informatikjahr vernommen habe, ist ziemlich langweilig und altbacken! Am meisten beeindruckt hat mich die Aussage, dass mehr als 50% der Industrieproduktion und mehr als 80% der deutschen Exporte von der Informations- und Kommunikationstechnik abhängen.

Am interessantesten finde ich Deine 3. Frage zur Rolle der Informatik in der Zukunft. Da hatten wir ja schon diverse Diskussionen in anderen Themen, z.B. wo man überall Chips verwenden bzw. einpflanzen könnte.

Bereits heute verteilen Kaufhäuser oder Discounter Karten, die einem Kunden Rabatt versprechen (Punkte sammeln). In erster Linie geht es aber darum, die Kunden zu binden und ihre Kaufgewohnheiten zu erfassen.

Ich glaube, dass die Informatik der Zukunft zum „gläsernen Menschen“ führen wird.

So, das dürfte für’s erste genügen.

Gruss
Hartmut
 
Zurück
Oben