SpiderEule
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In ein paar Stunden wirst du jenen letzten Gang hinunter schreiten. Im Augenblick jedoch isst du deine Henkersmahlzeit, Lammsteak. Doch es ist eher eine Qual sie runter zu bringen als ein Genuss. Nicht, dass es schlecht zubereitet wäre, aber der Gedanke, bald diesen letzten Weg zu gehen, auf den du 19 Jahre lang gewartet hast, macht dich fertig. Aber „gewartet“ ist eigentlich nicht der richtige Ausdruck hierfür, du hast ihn vielmehr erwartet. Du warst richtig begierig darauf, dass dieser Tag bald kommt. Doch nun, da es so weit ist, machst du dir in die Hosen vor Angst und musst dich quälen zu essen, was du noch von 20 Jahren gemocht hast wie der Fisch das Wasser. Du hast 19 Jahre lang geglaubt, dass es dir Genugtuung geben würde, von dieser trostlosen Welt zu verschwinden, und nun hast du binnen Sekunden den Schwanz eingezogen, als der Wärter heute Morgen zu dir sagte, dass es ja heute soweit sei.
Deine letzten Stunden vergehen zu deinem Leidwesen wie im Flug, aber das hast du auch nicht anders erwartet. Warum sollte dir auch Gnade zukommen, nach allem was du getan hast. Der Wachmann kommt an deine Tür. Dir werden durch das Gitter hindurch Handschellen angelegt. Im Grunde sind die Handschellen sinnlos, denkst du dir. Wer 19 Jahre auf seinen Tot wartet, der versucht nicht im letzten Moment zu türmen. Er schließt auf und bedeutet die wortlos, dass du vor dir Tür gehen sollst. Draußen stehen zwei weitere Männer. Die drei begleiten dich nun jenen letzten Gang hinunter. Du hattest dir immer vorgestellt, dass du jetzt an deine Familie denken würdest, oder an den Grund aus dem du hier bist. Aber nichts dergleichen. Du hast du eines im Kopf: Die Erwartung des Gefühls zu sterben. Der Gang führt nach links, dann nach rechts und da war schon der Raum mit dem Stuhl. Dieser legendäre Moment war so entsetzlich kurz. Dir werden die Handschellen abgenommen und die Hände sogleich an den Stuhl gebunden. Einer der drei Männer geht hinter eine Holzwand. Er wird dort den Stromschalter betätigen. Ein anderer legt dir den nassen Schwamm auf den Kopf, der dafür sorgt, dass der Strom besser fließt und das ganze hier schneller vorüber ist. Er macht ihn besonders nass, denn du warst ein sehr erträglicher Häftling. Dir wird die Schüssel auf den Kopf gesetzt, durch die der Strom kommt. Der dritte steht vor dir in der Mitte des Raumes. Er spricht etwas, das er der Vorschriften halber sagen muss. Du hörst kaum zu, denn du wartest auf ein bestimmtes Wort. „Strom!“ Du hörst ein Klicken. Der Stromschalter wurde betätigt. Ein paar Verkrampfungen, dann bist du tot. Morgen noch eine knappe Anzeige in der lokalen Zeitung, dass du hingerichtet wurdest, dann wirst du vergessen.
Deine letzten Stunden vergehen zu deinem Leidwesen wie im Flug, aber das hast du auch nicht anders erwartet. Warum sollte dir auch Gnade zukommen, nach allem was du getan hast. Der Wachmann kommt an deine Tür. Dir werden durch das Gitter hindurch Handschellen angelegt. Im Grunde sind die Handschellen sinnlos, denkst du dir. Wer 19 Jahre auf seinen Tot wartet, der versucht nicht im letzten Moment zu türmen. Er schließt auf und bedeutet die wortlos, dass du vor dir Tür gehen sollst. Draußen stehen zwei weitere Männer. Die drei begleiten dich nun jenen letzten Gang hinunter. Du hattest dir immer vorgestellt, dass du jetzt an deine Familie denken würdest, oder an den Grund aus dem du hier bist. Aber nichts dergleichen. Du hast du eines im Kopf: Die Erwartung des Gefühls zu sterben. Der Gang führt nach links, dann nach rechts und da war schon der Raum mit dem Stuhl. Dieser legendäre Moment war so entsetzlich kurz. Dir werden die Handschellen abgenommen und die Hände sogleich an den Stuhl gebunden. Einer der drei Männer geht hinter eine Holzwand. Er wird dort den Stromschalter betätigen. Ein anderer legt dir den nassen Schwamm auf den Kopf, der dafür sorgt, dass der Strom besser fließt und das ganze hier schneller vorüber ist. Er macht ihn besonders nass, denn du warst ein sehr erträglicher Häftling. Dir wird die Schüssel auf den Kopf gesetzt, durch die der Strom kommt. Der dritte steht vor dir in der Mitte des Raumes. Er spricht etwas, das er der Vorschriften halber sagen muss. Du hörst kaum zu, denn du wartest auf ein bestimmtes Wort. „Strom!“ Du hörst ein Klicken. Der Stromschalter wurde betätigt. Ein paar Verkrampfungen, dann bist du tot. Morgen noch eine knappe Anzeige in der lokalen Zeitung, dass du hingerichtet wurdest, dann wirst du vergessen.